4. Oktober 2017

Bei einer Superkuh zu Hause – Ein Interview mit Thomas Höck

Thomas Höck

In den letzten Wochen haben drei Milchviehbetriebe tiefe Einblicke in ihren Alltag erlaubt. Mit Sensoren, Kameras und vielen neugierigen Augen vor Ort wurden drei Milchkühe intensiv begleitet und von Sensoren erhobene Daten in einen „Lifeblog der Tiere“ übersetzt. Das ist ein ebenso neues wie spannendes Projekt, das die Gesellschaft intensiv am Gesehen im Milchviehstall teilhaben lässt. Wir haben dazu bei Thomas Höck, einem der „Superkuh-Landwirte“, nachgefragt.

Redaktion: Herr Höck, wie sind Sie zu den Superkühen gekommen?

Thomas Höck: Mein Vater meinte ganz spontan: „Wie die Jungfrau zum Kind“. Dabei haben zufällige Bekanntschaften ebenso eine Rolle gespielt wie ein Artikel in der Tageszeitung über unsere Milchtankstelle. Immer wieder tauchte der Name „Bauernhof Höck“ auf – und irgendwann kam die Anfrage eines Journalisten des Superkühe-Teams, ob wir Lust und Zeit hätten, dabei zu sein.

Redaktion: Was waren Ihre Erwartungen an das Projekt?

Thomas Höck: Eine große Erwartung war sicher, dass unsere Milchtankstelle dadurch bekannter wird. Genauso neugierig waren wir auf die Aufzeichnungen des Bolus und auf die Schlussfolgerungen, die wir bezüglich Fütterung und Tiergesundheit daraus ziehen können. Aber auch die Möglichkeit, der Gesellschaft so Einblicke in den Alltag eines Milchviehbetriebs vermitteln zu können, spielt für uns eine Rolle.

Redaktion: Welchen Eindruck haben Sie von den Reaktionen aus der Gesellschaft nach knapp vier Wochen?

Thomas Höck: Zunächst wurden wir etwas belächelt unter dem Motto „die Höcks im Fernsehen“! Das war gerade bei Berufskollegen zu spüren. Daraus entwickelte sich aber eine immer größere Anteilnahme der Bevölkerung am Leben von Emma und Kalb Lotta. Wir freuen uns, dass ein so großes Interesse am Leben der Kühe auf dem Bauernhof zu erkennen ist.

Redaktion: Würden Sie noch einmal bei einem solchen Projekt mitmachen, und was sind Ihre Empfehlungen an Berufskollegen, die vielleicht für ähnliche Vorhaben angesprochen werden?

Thomas Höck: Gerne machen wir wieder mit. Wir haben ein wenig „Fernsehwelt“ geschnuppert. Das alleine war für uns schon sehr interessant. Auch der Blick in die beiden anderen Höfe hat uns gefallen, und mit unseren Hofreportern sind wir sehr gut zurechtgekommen; das waren sehr nette und interessierte Menschen. Unser Tipp für Berufskollegen lautet deshalb ganz klar: Natürlich – mitmachen! Dazu sollten man allerdings Offenheit, Neugierde, Geduld, keine Angst vor der Öffnung des Hofes für Fremde und auch den Mut zur Ehrlichkeit mitbringen.

Reaktion: Herr Höck, vielen Dank für diese Einblicke!

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