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Milch bei Erkältungen – hilfreich oder schädlich?

Hier gehen die Meinungen weit auseinander: Für die einen ist bei Husten, Schnupfen, Heiserkeit warme Milch mit Honig das Heilmittel erster Wahl, für die anderen erhöht Milch die Schleimproduktion in Hals und Rachen und verschlimmert die Symptome. Was stimmt?


Ist Milch bei Erkältungen zu empfehlen?

Nach Aussage von Dr. Michael Deeg vom Berufsverband der HNO-Ärzte (Quelle: Hausarztpraxis) wirkt warme Milch wohltuend und lindert bei akuten Erkältungen das unangenehme Kratzen im Hals. Dies ist mit der Wirkung einer schmerzstillenden Lutschtablette vergleichbar, hat jedoch nur einen symptomatischen Effekt und keinen heilenden. 

Auch der bayerische Landesvorsitzende im Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte Bernhard Junge-Hülsing (Quelle: dpa, Okt. 2024) sieht eher ein Placebo-Effekt bei der Milch: „Wenn ein Hausmittel aus der Kindheit positiv besetzt ist, hilft dies schon allein.“ Objektiv gesehen, schadet eine Honigmilch nicht, nutzt aber auch nicht unbedingt etwas. Bei einer Erkältung etwas Kaltes, also auch kalte Milch, zu trinken, kann jedoch sich sehr angenehm anfühlen.

Kommt zur Erkältung Fieber hinzu, ist besonders auf den Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten zu achten. Bei langdauerndem Fieber muss zusätzlich eine ausreichende Proteinzufuhr gewährleistet werden. Da häufig Fieberpatienten keinen Appetit haben, sind Milch und Milchprodukte hier sehr gut geeignet.

Die einzige Kontraindikation für Milch bei Erkältungen ist die Einnahme von Antibiotika. Milch mindert oder hemmt die Wirkung vieler Antibiotika.

Fazit: Auch wenn Milch Erkältungskrankheiten nicht heilen kann, so kann Milch die Symptome lindern und eine wohltuende Wirkung haben. Der Mythos, dass Milchkonsum zu einer verstärkten Verschleimung im Rachenraum führt, hat sich in verschiedenen Studien nicht bestätigt.