26. Mai 2023

Kuh und Landwirtin

Immer wieder ein Highlight: Der Weideaustrieb!

„Richtig jeck“ – das sind die Kühe auf dem Betrieb von Sabine Bresgen und Christof Blindert in jedem Jahr, wenn es nach den Wintermonaten zum ersten Mal wieder auf die Weide geht.

Der 2004 gebaute Boxenlaufstall in Bad Münstereifel, NRW, ist luftig und bietet den Kühen reichlich Platz zum Liegen, Fressen und Bewegen. Trotzdem gehört bei Sabine Bresgen, ihrem Lebensgefährten Christof Blindert und den beiden Kindern Max (15) und Lina (12) seit jeher der Weidegang für die Milchkühe dazu, denn sie haben ausreichend Weideflächen direkt am Stall.

„Die Kühe sind aufgeregt und richtig jeck, wenn es wieder raus geht“

„Die Weidesaison beginnt bei uns, wenn genug Futter aufgewachsen ist, also meist im April. Je nach Witterung kommen die Kühe dann bis September oder Oktober tagsüber auf die Weide. Erst wenn der Boden im Herbst zu nass ist oder nicht mehr genug Futter nachwächst, bleiben die Kühe auch über Tag wieder im Stall“ berichtet die staatlich geprüfte Landwirtin. Für die Familie ist der Weideaustrieb an den ersten Tagen nach der Winterpause immer wieder ein echtes Highlight: „Die Kühe sind aufgeregt und richtig jeck, wenn es wieder raus geht“, so Sabine Bresgen.

Milchkuhhalterin Sabine Bresgen

Große Vorteile, kleines „aber“ …

Wenn es nach dem morgendlichen Melken auf die Weide geht, sorgen die Kühe selbst für ihr Futter. „Wir sparen also Arbeit im Stall“, berichtet die 41-Jährige und fügt hinzu: „Viel wichtiger ist aber, dass wir so die direkt am Stall liegenden Flächen wunderbar nutzen und damit viel für die Tiergesundheit im Allgemeinen und die Klauengesundheit im Speziellen tun können.“ Rund 20 Hektar Grünland dienen als Weide für die Milchkühe. Auf anderen Flächen werden Grassilage und Heu als Winterfutter erzeugt.

Als kleines „aber“ sieht Sabine Bresgen, dass die Tierkontrolle schwieriger wird, solange die Kühe auf der Weide sind. „So sind Stoffwechselkrankheiten bei Weidegang nicht so gut zu erkennen. Zudem kostet die Pflege der Weideflächen Zeit und Geld – etwa bei der Reparatur von Zäunen oder der Nachsaat. Die erfolgt bei uns jedes Jahr an den Stellen, die durch den Tritt der Kühe besonders beansprucht werden. Allerdings gibt uns das auch die Möglichkeit, gezielt spezielle Sorten für Milchkühe auszusäen, die gut wüchsig sind und ein schmackhaftes, hochwertiges Futter ergeben.“

Persönliche Präferenzen …

„Solange wir die Flächen und damit die Möglichkeit dazu haben, ist der Weidegang in den Sommermonaten für uns immer die erste Wahl.

Kühe am Stallausgang zur Weide

Auch unsere Kühe scheinen der gleichen Meinung zu sein; nur bei warmem Wetter bleiben manche Tiere, bei Hitze sogar die ganze Herde,  doch lieber im kühlen und schattigen Stall“, erzählt Sabine Bresgen lachend und ergänzt: „Auch Spaziergänger und Radfahrer freuen sich, die Tiere auf der Weide zu sehen. Das bietet ein friedliches und idyllisches Bild, das zu einer landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft für viele einfach dazugehört. Wir sind froh, dass wir dazu beitragen können.“

Mehr vom Weideaustrieb bei Sabine Bresgen sehen? Hier gehts zur Video-Reportage.

Schlagwörter